Im Wachkoma - Logopädische Arbeit mit bewusstseinsgetrübten Patienten (SRW/SMB)

Datum Start
21.06.2024
Datum Ende
22.06.2024
Zeiten:
Fr. 10:00 - 18:15
Sa. 09:00 - 17:15
Fortbildungspunkte
18
Unterrichtseinheiten
18
Fachbereich:
Neurologie
Kategorie:
Spezielle Störungsbilder
Kursnummer
LSFK-2406
Gebühr
370 €
Freie Plätze
verfügbar
Art
PRÄSENZ

Dieses Seminar halten 2 Dozenten. Deshalb bildet unser System das Seminar 2x ab.

Der Bedarf an Logopädie für bewusstseinsgetrübte Patienten steigt in den letzten Jahren rasant an. Ursächlich hierfür ist der enorme Fortschritt der Reanimations- und Intensivmedizin. Längst stellt die Behandlung von Patienten mit Syndrom reaktionsloser Wachheit (Wachkoma, Apallisches Syndrom) und dem „Minimalen Bewusstseinsstatus“ keinen Randbereich im Berufsfeld der Logopädie mehr da.

Kolleginnen und Kollegen in freien Praxen sind ebenso mit diesen Patienten und deren Angehörigen konfrontiert wie jene aus dem klinischen Bereich. Es stellt eine große Herausforderung da mit Menschen zu arbeiten, welche nicht in der Lage sind aktiv zu kooperieren und eindeutig Rückmeldung zu geben. Stimulationstechniken im Bereich der Respiration, Dysphagie und eingeschränkter Kognition, Tonusregulierung, Mobilisierungs und Lagerungstechniken und der sichere Umgang im Trachealkanülenmanagement müssen sicher beherrscht werden.

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Pflege, Ärzten und anderen Heilmitteldisziplinen ist unumgänglich und verlangt von behandelnden Logopädinnen und Logopäden die Fähigkeit auf Augenhöhe agieren zu können. Außerdem erfordert die Arbeit mit den Angehörigen eine hohe Qualität an Fähigkeiten wie Empathie, Gesprächsführung und Durchhaltevermögen.

Vorkenntnisse:

  • Anatomische Grundlagen der Atemwege
  • Grundlagen des physiologischen Schluckaktes

Zielgruppe:

  • Logopädinnen und Logopäden mit entsprechender Berufsausübungeberechtigung

Lehrziele:

Die Teilnehmer/innen

  • erlangen Wissen darüber wie die Diagnose SRW oder SMG definiert wird
  • erlangen Grundlagen zur Positionierung des Patienten
  • beherrschen Methoden zur
    • basalen Atemstimulation
    • multimodalen Wahrnehmungsförderung
    • Behandlung von Dysphagie mit und ohne Trachealkanüle
  • können Vitalzeichen der Patienten interpretieren
  • erhalten Sicherheit in der Zusammenarbeit mit Ärzten, Pflege und anderen therapeutischen Disziplinen
  • können kompetente Angehörigenarbeit leisten
  • erlangen Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen der logopädischen Arbeit
  • können einen bewusstseinseingeschränkten Patienten effektiv behandeln

Katja Fain

/images/dozenten/Fain, Katja
Ist Logopädin und Fachtherapeutin für Neurologie. Seit 2004 arbeitet sie mit schwer Schädelhirn-Verletzten Patienten. Gemeinsam mit Sarah Lindacher schult sie Pflegepersonal und hält seit 2018 Seminare an der Donauuniversiät Krems und verschiedenen Fortbildungsinstituten im deutschen Raum zu den Themen SRW/SMB und TK-management. Sie ist als Beraterin für Medizinproduktehesteller und –versorger im Rahmen der TK-Versorgung und des Absaugmanagements tätig.