LoMo - SAPS und ESKOPA-TM – Sprachsystematische Aphasiediagnostik & -therapieableitung

Datum Start
20.07.2026
Datum Ende
20.07.2026
Zeiten:
Mo. 18:00 - 20:30
Fortbildungspunkte
1.5
Unterrichtseinheiten
3
Fachbereich:
Neurologie
Kategorie:
Aphasie/Demenz/Sprechapraxie
Kursnummer
BS-2607-O
Gebühr
59 €
Freie Plätze
verfügbar
Art
ONLINE

Das „Sprachsystematische Aphasiescreening“ (SAPS; Bruehl et al., 2022) ist ein evidenzbasiertes Verfahren, das die Erfassung des aphasischen Störungsmusters als Ausgangspunkt für sprachtherapeutische Behandlungsplanung und sprachliche Verlaufsuntersuchungen erlaubt. Es ist systematisch nach Sprachdomänen (Phonologie, Lexikon, Syntax), Modalitäten (rezeptiv, expressiv) und Schwierigkeitsgraden (niedrig, mittel, hoch) gegliedert und erlaubt die Ableitung entsprechender Therapieschwerpunkte. Es kann vollständig eigenständig zur Aphasiediagnostik und -therapieableitung eingesetzt werden, oder durch eine spezifische Anleitung nach ESKOPA-Therapiemanual (ESKOPA-TM; Grewe et al., 2020) ergänzt werden, die auch das partizipationsorientierte SAPS-Pendant (KOPS; Glindemann et al. 2018) berücksichtigt.

Im Kurzseminar wird ein exemplarischer Überblick über das SAPS-Testmaterial gegeben, die Erhebung des einfachen Leistungsprofils zur Identifikation möglicher SAPS-Therapieschwerpunkte kurz dargestellt, sowie die Prinzipien und Inhalte einer entsprechend komplexen Therapie der Sprachverarbeitung erläutert.

Literatur:

Diagnostik- und Therapiematerial:

  • Bruehl, S., Huber, W., Longoni, F., Schlenck, K.-J. & Willmes, K (2022). Sprachsystematisches Aphasiescreening (SAPS). Göttingen: Hogrefe.
  • Glindemann, R., Zeller, C. & Ziegler, W. (2018). KOPS - Kommunikativ-pragmatisches Screening für Patienten mit Aphasie. Untersuchung verbaler, nonverbaler und kompensatorisch-strategischer Fähigkeiten. Hofheim: NAT-Verlag.
  • Grewe, T., Baumgärtner, A., Bruehl, S. Glindemann, R., Domahs, F., Regenbrecht, F. Schlenck, K.-J. & Thomas, M. (2020). Evidenzbasierte sprachsystematische und kommunikativ-pragmatische Aphasietherapie (ESKOPA-TM). Göttingen: Hogrefe.

Sekundärliteratur:

  • Blömer, F., Pesch, A., Willmes, K., Huber, W., Springer, L. & Abel, S. (2013). Das sprachsystematische Aphasiescreening (SAPS): Konstruktionseigenschaften und erste Evaluierung. Zeitschrift für Neuropsychologie, 24(3), 139-148.
  • Breitenstein, C., Grewe, T., Flöel, A., Ziegler, W., Springer, L., Martus, P., Huber, W., Willmes, K., Ringelstein, E.B., Haeusler, K.G., Abel, S., Glindemann, R., Domahs, F., Regenbrecht, F., Schlenck, K.-J., Thomas, M., Obrig, H., de Langen, E., Rocker, R., Wigbers, F., Rühmkorf, C., Hempen, I., List, J. & Baumgärtner, A. (2017). Intensive speech and language therapy improves everyday verbal communication in chronic post-stroke aphasia: A prospective randomised controlled healthcare trial (FCET2EC). Lancet, 389(10078), 1528-1538.
  • Breitenstein, C., Grewe, T., Flöel, A., Ziegler, W., Springer, L., Martus, P. & Baumgärtner, A. (2014). Wie wirksam ist intensive Aphasietherapie unter regulären klinischen Bedingungen? Die deutschlandweite Aphasieversorgungsstudie FCET2EC. Sprache, Stimme, Gehör 38, 14-19.
  • Glindemann, R. & Ziegler, W. (2017). Kommunikativ-pragmatisches Screening. Sprache, Stimme, Gehör, 41(2), 102-107.
  • Krzok, F., Chwalek, V., Niemann, K., Willmes, K., & Abel, S. (2018). The novel language-systematic aphasia screening SAPS: Screening-based therapy in combination with computerised home-training. International Journal of Language & Communication Disorders 53(2), 308-323.


Keywords:

SAPS, ESKOPA-TM, Aphasie

Stefanie PD Dr. Brühl

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Priv.-Doz. Dr. Stefanie Brühl, Klinische Linguistin (BKL), ist Privatdozentin für Kognitive Neurowissenschaften und Medizinische Psychologie an der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf und Gastwissenschaftlerin in der Sektion Klinische Kognitionsforschung an der RWTH Aachen, sowie selbstständig tätig. Seit ihrem Magisterabschluss in Deutscher Philologe, Philosophie und Politischer Wissenschaft im Jahre 2001 ist sie klinisch, wissenschaftlich und lehrend an (außer-)universitären und klinischen Einrichtungen tätig, darunter an den Universitäten in Aachen, Freiburg, Urbana-Champaign (USA), Sydney (AUS) und Manchester (UK), an SRH-Fachhochschulen, sowie an Kliniken in Hagen und Meerbusch. Ihre Themenschwerpunkte sind die Entwicklung, Überprüfung und didaktische Vermittlung von Methoden zur Diagnostik und Behandlung von Sprach- und Sprechstörungen sowie ihren neuropsychologischen Begleitstörungen nach Schlaganfall und bei Demenz. Dabei stehen innovative Ansätze im Vordergrund, die auf modelltheoretischen, computationalen und/oder neurowissenschaftlichen Grundlagen beruhen und die unter Berücksichtigung klinischer Erkenntnisse theoretisch fundiert und praxisnah vermittelt werden. Sie ist unter anderem Mitautorin von SAPS (Brühl et al., 2022), ESKOPA-TM (Grewe et al., 2020) und Szenario-Test (Nobis-Bosch et al., 2020) sowie in die aktuelle Entwicklung der Leitlinie „Aphasie und Sprechapraxie“ involviert. Weitere Informationen auf https://steffiebruehl.de