Zollinger Kongress 2024
40 Jahre entwicklungspsychologische Sprachtherapie
- AUSGEBUCHT - lassen Sie sich bitte auf die Warteliste eintragen.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
es gibt zahlreiche Gründe dafür, dass Kinder im Alter von zwei Jahren nicht wie erwartet zu sprechen beginnen. Bei einigen entwickelt sich die Sprache einfach etwas langsamer – sie sprechen später ohne Schwierigkeiten. Bei vielen ist die Verzögerung hingegen mit anderen Auffälligkeiten verknüpft, so zeigen sie z.B. auch Schwierigkeiten beim Schlafen oder Essen, in der Motorik, in der Wahrnehmung, beim Spielen oder in Trennungssituationen. Schließlich gibt es auch Kinder, deren verzögerter Sprechbeginn Ausdruck sozialer Vernachlässigung oder einer allgemeinen Entwicklungsstörung ist.
Kinder mit sprachlichen Auffälligkeiten sind also eine ausgesprochen heterogene Gruppe. Es braucht viel theoretisches Wissen und praktische Erfahrung, um sie individuell zu erfassen und zu behandeln sowie ihre Bezugspersonen kompetent zu begleiten. Ob in der Beratung, im diagnostischen oder therapeutischen Prozess: Es geht immer wieder darum, sorgfältig zu beobachten, zu verstehen und einzuordnen, um auf diesem Hintergrund dem Kind und seinen Eltern Halt zu geben.
Die Referentinnen beschäftigen sich seit vielen Jahren in Praxis, Theorie und Forschung mit der Thematik des frühen Spracherwerbs, seiner Störungen und einem entsprechenden Behandlungs-konzept, der entwicklungspsychologischen Sprach-therapie. Diese folgt im wesentlichen der Erkenntnis, dass jedes Kind die spontane Tendenz hat, die Welt und somit auch die Sprache selbst zu entdecken. Gegenstand der Therapie ist deshalb die Suche nach dem Anknüpfungspunkt, damit sich diese Tendenz entwickeln und entfalten kann.
Wir freuen uns, Sie zu diesem spannenden Themengebiet nach Ulm einladen zu dürfen.
Herzlichst
Silvia Probst und das Loguan Team
Donnerstag, 09. Mai 2024
Programm
08.00 | Einlass | ||
08.15 | Anmeldung zum Kongress | ||
09.00 | Begrüßung Silvia Probst (Loguan) | ||
09.05 | Dr. Barbara Zollinger: Drei Therapiegeschichten – vom nicht-sprechenden Kleinkind zur kompetenten Fachperson | ||
10.30 | Kaffeepause | ||
11.00 | Kathrin Hohl: Stockendes Spiel - Schritte in der Spielentwicklung unterstützen | ||
11.40 | Claudia Dürmüller: Blockaden in der Individuation begegnen | ||
12.20 | Eva Graf: Wie können Eltern in ihrer Handlungsfähigkeit wirksam unterstützt werden? | ||
13.00 | Mittagspause mit Mittagessen | ||
14.00 | Workshop: A | ||
15.30 | Kaffeepause | ||
16.00 | Workshop: B | ||
17.30 | Ausstand Dr. Barbara Zollinger mit Sektausschank | ||
18.00 | Ende des Kongresses |
Dr. Barbara Zollinger
Kathrin Hohl
Claudia Dürmüller
Eva Graf
Workshops A (14.00 Uhr)
Workshops B (16.45 Uhr)
Bitte wählen Sie aus folgenden sechs parallelen Workshops zwei (Ihren Favoriten, sowie eine Alternative) aus. Jeder Workshop wird jeweils um 14.00 und um 16.00 Uhr angeboten.
Workshop 1-A (14.00 Uhr) und Workshop 1-B (16.00 Uhr):
Stefanie Fisch:
Logopädische Therapiegruppe
Bei einigen Kindern ist es nach Einzeltherapiephasen von Bedeutung, dass sie die sprachlichen Kompetenzen und erlernten Strategien mit gleichaltrigen Kindern erproben und anwenden lernen. In logopädischen Therapiegruppen im Frühbereich stehen die sozial-kommunikativen Kompetenzen im Fokus.
Im Rahmen dieses Workshops werden Kriterien für die Gruppenzusammensetzung, therapeutische Ziele und zentrale Techniken anhand von Videobeispielen aus der Praxis vorgestellt.
Workshop 2-A (14.00 Uhr) und Workshop 2-B (16.00 Uhr):
Eva Graf:
Entwicklungspsychologische Sprachtherapie – auch bei Kindern mit Autismusverdacht
Die in der entwicklungspsychologischen Sprachtherapie zentralen therapeutischen Prinzipien sind in ähnlicher Form auch in Ansätzen für den Zugang und die Behandlung von Kindern mit Autismusspektrumsstörungen enthalten, wie z. B. im DIR-Floortime-Modell (Developmental, Individual-difference, Relationship-based (DIR) bzw. dem PLAY-Ansatz (Play and Language for Autistic Youngsters).
Die verschiedenen Ansätze werden in ihren wesentlichen Punkten vorgestellt und der entwicklungspsychologischen Sprachtherapie gegenübergestellt. Anhand von Fallbeispielen aus der Praxis der Logopädie im Frühbereich werden die therapeutischen Prinzipien veranschaulicht sowie die Zusammenarbeit mit den Eltern thematisiert.
Workshop 3-A (14.00 Uhr) und Workshop 3-B (16.00 Uhr):
Judith Häusermann:
Mehrsprachige Lebenswelten und ihre Bedeutung für die logopädische Diagnostik
Die Lebenswelt mehrsprachig aufwachsender Kinder enthält genauso wie diejenige einsprachiger Kinder viele Facetten, die ihren Spracherwerb beeinflussen. Einige dieser Facetten werden durch die Mehrkulturigkeit und Migrationsgeschichte der Familien, welche Mehrsprachigkeit immer begleitet, geprägt.
In diesem Workshop wird aufgezeigt, wie mehrsprachige Lebenswelten kultursensitiv betrachtet und in die logopädische Diagnostik mit Vorschulkindern miteinbezogen werden können.
Workshop 4-A (14.00 Uhr) und Workshop 4-B (16.00 Uhr):
Katrin Trappe:
Wofür ist das gut? – gemeinsam für das Kind – „Transparenz mit Eltern und NetzwerkpartnerInnen in der entwicklungspsychologischen Sprachtherapie“
In einem ersten Schritt werden systemisch lösungsorientierte Grundgedanken vorstellt und ihre mögliche Bedeutung für die frühe Sprachtherapie geklärt.
Darauf aufbauend erarbeiten wir hilfreiche Möglichkeiten der Gesprächsführung, um Eltern und Fachkräfte in einen transparenten Dialog über das Kind, seine Stärken, Fähigkeiten und seine Förderbedürfnisse einzuladen. Ist allen Beteiligten der nächste Schritt deutlich vor Augen, schärft sich der Blick für entwicklungsförderliche Angebote im Alltag, so die dahinterliegende Idee.
Kreative Therapie- und Dokumentationsmethoden, die die Motivation für die Zusammenarbeit steigern und gleichzeitig zur Reflexion über den Nutzen aller Fördermaßnahmen einladen, runden die Seminarinhalte ganz praktisch ab.
Der Workshop beinhaltet kurze theoretische Inputs und vielfältige, kreative Anregungen in Form von Materialvorschlägen / Umsetzungsideen und einem Methodenkoffer aus der Praxis für die Praxis.
Workshop 5-A (14.00 Uhr) und Workshop 5-B (16.00 Uhr):
Barbara Vischer:
Diagnostik nach EST – beobachten, reflektieren, einordnen
ie Basis der Diagnostik bildet eine sorgfältige Beobachtung der Interaktion mit dem Kind. Wie können diese Beobachtungen reflektiert und eingeordnet werden? Wie davon Schlüsse für das therapeutische Arbeiten abgeleitet werden? Anhand eines Fallbeispiels wird eine diagnostische Beobachtung nach EST vorgestellt.
Workshop 6-A (14.00 Uhr) und Workshop 6-B (16.00 Uhr):
Antje Voss:
Vom Hölzchen aufs Stöckchen kommen! Geschichten entwickeln mit Kindern in der logopädischen Therapie
Die kognitive Ressource des roten Fadens, die das Erzählen erleichtert, steht Kindern mit Spracherwerbsstörungen in unterschiedlicher Weise zur Verfügung. Ist diese ausreichend entwickelt, wird das Erzählen leicht, trotz Spracherwerbsproblematik. Ist sie noch jung gereift, fordert es viel Kooperation und Geduld von allen Beteiligten.
Eine Geschichtenstruktur, die sich in unserer logopädischen Therapie mit Kindern bewährt hat, wird vermittelt. Während des Kurses können sie diese Struktur anwenden und eine eigene Geschichte entwickeln. Hilfreiche Prinzipien für das freie Erzählen werden dabei benannt. Einen sicheren Ort fürs Erzählen bietet das japanische Papiertheater (Kamishibai).
Abschließend werden anhand der Geschichte eines Therapiekindes Symbolisierungskraft und Lösungsfindung thematisiert.
So finden Sie uns
Friedenskirche Neu-Ulm
John-F.-Kennedy-Straße 6
89231 Neu-Ulm
KOSTEN
- Teilnahme am Zollinger Kongress am 09.05.2024 in der Friedenskirche in Neu-Ulm
Gebühr 235 € | 9 Fortbildungspunkte: Vorträge + 2 Workshops - 20 % Studenten/Schülerrabatt
- 15 % Rabatt ab 3 Teilnehmer pro Einrichtung
Hier können Sie sich direkt anmelden
- Nur noch wenige Plätze frei -